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Pflugloser Maisanbau zum Erosionsschutz im Simssee-Einzugsgebiet

 Bei wunderbarem Sommerwetter trafen sich die Berater von Ecozept mit Landwirten aus dem Simssee-Einzugsgebiet, Dr. Roch vom Wasserwirtschaftsamt Rosenheim, sowie Herrn Überacker und Herrn Satzl vom Landwirtschaftsamt Rosenheim zu einer Feldbegehung zum pfluglosen Maisanbau.

Der Schwerpunkt des Simsseeschutzprojektes bei Ackerflächen, insbesondere bei Maisflächen liegt auf der Verringerung der Erosion, um den Phosphoreintrag in den See zu reduzieren. Dafür eignet sich am besten eine Begrünung durch Zwischenfrüchte über Winter mit pflugloser Bodenbearbeitung im Frühjahr und anschließender Mulchsaat. Das auf der Bodenoberfläche verbleibende Mulchmaterial der Zwischenfrüchte bremst den Wasserabfluss bei Regen. Außerdem sorgt es als Futter für die Regenwürmer dafür, dass diese viele Röhren anlegen, wodurch Niederschlagswasser besser versickern und damit auf der Fläche gehalten werden kann.

Über die Jahre sind dazu verschiedene Maßnahmen im Simsseeschutzprojekt ausprobiert worden und manche Landwirte setzen inzwischen komplett auf Mulchsaat. Durch die ab 2023 geltenden Bestimmungen der neuen Erosionsschutzverordnung werden diese Maßnahmen noch akuter.

Wie im Vorjahr waren die Anbaubedingungen für den Mais heuer schwierig. Erfreulicherweise wurden aber auf etlichen Flächen im Simssee-Einzugsgebiet verschiedene Maschinen zur pfluglosen Bearbeitung eingesetzt, deren Auswirkungen auf die Entwicklung des Mais und den Zustand der Böden bei der Feldbegehung besichtigt und besprochen wurden.

Feldbegehung Simsseeschutzprojekt

Philipp Maier von Ecozept rechts und die Landwirte Franz Grießl und Christof Schlaipfer (von links) begutachten die Wurzelentwicklung einer Maispflanze.

Mit verschiedenen Methoden wurden die Böden und deren Struktur in den besichtigten Flächen betrachtet. Die Wirkungen der eingesetzten Bodenbearbeitung zeigten sich u.a. im vorgefundenen Bodengefüge. Auf dem vorstehenden Bild ist gut erkennbar, dass die Maispflanzen in lockeren Böden gut wurzeln und somit den Boden auf der Fläche halten können.

Auf den besichtigten Flächen stand in der Fruchtfolge Mais nach Mais, aber auch Getreide vor Mais jeweils mit dazwischen angebauten Zwischenfrüchten. Obwohl der Zwischenfruchtanbau nach der Maisernte Ende September, Anfang Oktober schwieriger in der Umsetzung ist, als nach der Getreideernte im Juli, August ist es den Betrieben gelungen gute Zwischenfruchtbestände im Herbst 2023 zu etablieren.

Von den Landwirten wurde es als positiv bewertet, dass mehrere Lohnunternehmer in der Gegend Maschinen angeschafft haben, um die pfluglose Bodenbearbeitung vor der Maisaussaat durchführen zu können.

Feldbegehung Simsseeschutzprojekt

Die Teilnehmer der Feldbegehung vor einem Maisacker, der pfluglos angebaut ist; die Ecozept-Berater Edeltraud Wissinger (9. von re) und Philipp Maier (4. von re) mit Landwirten aus allen acht Gemeinden im Einzugsgebiet, Dr. Roch vom Wasserwirtschaftsamt (6. von rechts) und den beiden Beratern des Landwirtschaftsamtes Rosenheim, Maximilian Satzl und Johannes Überacker (5. und 6. von links).

Frau Wissinger betonte, dass die Entwicklung der besichtigten Maisflächen zeigen, dass pfluglose Anbauverfahren beim Maisanbau funktionieren und die Erfahrungen hoffentlich dazu führen, dass noch mehr Landwirte mit diesen Anbauverfahren arbeiten. Denn es handelt sich um eine der wichtigsten Maßnahmen zum Schutz des Simssees vor Phosphoreinträgen aus Ackerflächen. Unter Berücksichtigung der in den letzten Jahren zunehmenden Unwetter mit Starkregen gewinnen diese Maßnahmen noch mehr an Bedeutung.

Hr. Roch vom Wasserwirtschaftsamt Rosenheim freute sich über die Kooperation mit den Landwirten im Einzugsgebiet. „Es ist eine große Aufgabe die angestrebte gute ökologische Qualität des Simssees zu erreichen; deshalb ist es positiv vor Ort zu sehen, dass die Landwirte verschiedene Maßnahmen zur Reduzierung des Phosphoreintrages umsetzen“.

Frau Wissinger bedankte sich bei den Landwirten für die Durchführung der seenschützenden und innovativen Methoden auf ihren Flächen und dafür, dass sie ihre Flächen zur Besichtigung zur Verfügung gestellt haben und wünschte eine hagelfreie Zeit bis zur Ernte.

Text: Edeltraud Wissinger, Foto: Ecozept

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